DIY Projekt: Bushcraftmesser

So einfach ist Messerbau

Mit sechs Jahren durfte ich zu den Pfadfindern, genauer gesagt zu den Wölflingen, wie die sechs- bis achtjährigen bei den Pfadfindern heißen. Es ist ein wenig so wie, wie zur Vorschule zu gehen: Schon ein bisschen wie Pfadfinder, aber eben auch noch nicht richtig. Wölflinge tragen auch Halstücher, gehen auch auf Fahrt und lernen ebenfalls Feuer machen und mit Karte und Kompass zu navigieren. Aber es gab einen Unterschied: Messer waren für uns tabu. Da so ein Pfadfinder ohne Messer aber natürlich nur ein Halber ist, war es für mich wichtig die Pfadfinder-Vorschule schnell hinter mir zu lassen. Brot schneiden, Kartoffeln schälen, Seile kappen und Brennholz vorbereiten, das Messer ist schließlich ein unverzichtbares Werkzeug und muß immer griffbereit sein. Ganz nach dem Pfadfinder-Motto: Allzeit bereit!

Auch wenn ich heute kein aktiver Pfadfinder mehr bin und auch nicht mehr täglich mit Taschenmesser in der Hosentasche rumrenne, auf langen Touren gehört es dann doch noch ins Gepäck. Das mag etwas spleenig sein, behalte ich mir aber bei, ist halt so.

Während eines Urlaubs mit meinem Vater in Norwegen, entdeckte ich in einem Eisenwarenhandel einen Messer-Bausatz: Eine Klinge mit Erl, ein Stück Leder und etwas Birkenholz für den Griff. Ich kratzte mein Taschengeld zusammen und startet mein erstes Messerbauprojekt.

Vor ein paar Wochen habe ich im Onlineshop von "Nordisches Handwerk" ein Sondermodell der Klinge Lynx des spanischen Herstellers Joker entdeckt. Es ist aus nicht rostfreiem K720 Stahl gefertigt und fällt wohl in die Kategorie Bushcraft. Als Griffholz besorgte ich Kirschholz.

Zusätzlich bestellte ich noch eine zweite Klinge von Helle. Das Mândra ist ein Neckknife und wurde zusammen mit dem Survival Experten Les Stroud entwickelt. Egal, mir gefiel einfach die Form und ich hatte Lust es zu basteln.

Es folgt nun aber keine detailierte Bauanleitung. Denn eigentlich werden ja nur zwei Holzplättchen mit der Klinge verklebt und verschraubt. Die einzige Kunst besteht dann ja darin, ausreichend Geduld beim Feilen und Schleifen aufzubringen. Das mag dem eine oder anderen vielleicht schwer fallen, ich finde hingegen recht entspannend, vielleicht so wie Stricken... Kann ich aber nicht.

Holz, Leder und die Klingen. Es kann losgehen.

Die Form des Griff wird aufgezeichnet.

Einfach alles wegsägen, was nicht aussieht wie ein Griff.

Langsam nimmt es Form an.

Zack, Fertig, Messer!

Themen dieses Artikels: