Meine Packliste für Norwegen

Was man fürs Fernwandern alles so braucht.

Wenn man alles das, was man die nächsten Monate so braucht, den ganzen Tag auf den eigenen Schultern tragen muß, dann überlegt man sich zweimal was wirklich notwendig ist und was zu hause bleiben kann. Welchen Nutzen haben die zusätzlichen 300 Gramm einer Thermoskanne? Ist es überlebenswichtig oder einfach nur sehr komfortabel eine Daunenjacke dabei zu haben? Habe ich das Multitool schon irgendwann mal gebraucht oder jedes Mal unbenutzt wieder mit nach hause gebracht? Was auf die Packliste kommt und was nicht, unterliegt einem Lernprozess (jedenfalls bei mir). Über die Jahren wird man genügsamer, besser im Improvisieren oder auch einfach nur fauler zu tragen. Vielleicht läuft man auch lieber mit wenig Gepäck los um dann später noch Kapazitäten für Souvenirs zu haben. Was wiegt eigentlich so eine Elchschaufel?

Wiegen, hinterfragen, verzichten und improvisieren

Auf unserer ersten Trekkingtour durch die Hardangervidda hatten Katharina und ich, bitte jetzt nicht lachen, eine Mokkakanne, einen Wasserbeutel mit Duschaufsatz, ein mehrteiliges Topf-Set und "Rei in der Tube" dabei. Der Weg, vom Bahnhof in Bergen rüber zum Hotel, war schon so anstrengend, dass wir noch am selben Abend ein Packet gepackt und es zurück nach München geschickt haben. Das Porto überstieg dabei den Preis des Inhalts. Trotzdem wog mein Rucksack zu Beginn der Tour noch 30kg. Das wurde im Verlauf der Zeit weniger, weil ein Großteil des Gepäcks aus Lebensmitteln für uns beide bestand. Dennoch, aus heutiger Sicht ließe sich noch einiges optimieren und dabei macht auch Kleinvieh Mist:

Was man wirklich braucht hängt vom eigenen Komfortbedürfnis ab

Es lässt sich also an vielen Ecken und Enden Gewicht sparen. Es ist aber natürlich immer ein Abwägen. Wenn ich ohne mein Lieblingskopfkissen nicht schlafen kann, nehme ich es wohl besser mit, ohne guten Schlaf wird jede Tour zur Qual. Wenn ich unbedingt meine Bialetti-Kanne mitnehmen möchte, weil es für mich einfach zum guten Start in den Tag gehört, go for it! Aber man sollte jeden Gegenstand seiner Packliste hinterfragen und auch einfach mal das Gewicht jedes Einzelteils aufschreiben. Das hilft ungemein bei der Entscheidungsfindung. Ich habe mich gewundert, wie schwer manche Dinge tatsächlich sind.


Die Packliste

Diese Liste hier ist noch nicht fertig. Bis zum Tag meiner Abreise wir sie das wohl auch nicht mehr ändern. Der aktuelle Stand sieht aber gerade so aus: GoogleSpreadsheet

Ich habe spaßeshalber eine kleine "Ampel" in die Packliste gebastelt. So sehe ich sofort, wo die schwersten Ausrüstungsgegenstände versteckt sind. Wie man unschwer erkennen kann, bin ich nicht gerade "ultralight" unterwegs. Alleine die Fotoausrüstung wiegt so viel, das echte UL-Hiker wohl insgesamt nicht mehr tragen würden. Aber auch die Verpflegung nimmt einen großen Anteil des Gesamtgewichts ein. Da ist es besonders wichtig, nur Mahlzeiten einzupacken, die eine hohe Energiedichte besitzen und kein unnötig hohen Wasseranteil haben. Aber wie ich Anfangs schon gesagt habe: Ich glaube jeder muß sich überlegen was er wirklich braucht um sich wohl zu fühlen und auch was er zu tragen in der Lage ist. Ich habe in den vergangen Jahren wochenlang Rucksäcke mit bis zu dreizig Kilo getragen, das hat immer gut geklappt. Insofern hoffe ich, dass es auch dieses Mal geht. Nichtsdestotrotz werde ich weiter an der Liste feilen und mit Sicherheit noch das eine oder andere Teil verbannen.


Zahnbürste, Zahncreme, Seife und ein kleines Handtuch, alles andere ist Luxus.

Wie schwer darf dein Rucksack höchstens werden? Auf welchen Luxus kannst Du nicht verzichten und was bleibt auf jeden Fall zuhause? Was ist Dein Tipp um Gewicht zu sparen?

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